Welthungerhilfe-Mitarbeiter im Norden des Landes überfallen und erschossen

Tragischer Tod in Afghanistan

Ein deutscher Mitarbeiter der Deutschen Welthungerhilfe ist heute im Norden Afghanistans überfallen und erschossen worden. Der Mitarbeiter war gemeinsam mit lokalen Mitarbeitern in zwei Fahrzeugen in der Region Sar-i-Pul unterwegs. Um 12:30 Uhr deutscher Zeit wurden die beiden Fahrzeuge auf der Straße von zwei bewaffneten Männern angehalten. Die lokalen Mitarbeiter wurden dafür beschimpft, dass sie für ausländische Organisation arbeiten würden und dann weggeschickt. Danach fielen nach Angaben der lokalen Mitarbeiter Schüsse. Als die Mitarbeiter zurück zum Fahrzeug kamen, lag der deutsche Mitarbeiter schwer verletzt am Boden. Im domradio erläutert Ralph Dickerhof von der Welthungerhilfe die Hintergründe des Vorfalls.

 (DR)

Sowohl die Ärzte von ISAF als auch die einheimischen Sicherheitskräfte seien auf dem Weg, um die genauen Umstände festzustellen, so ein Sprecher. Der Mitarbeiter war für einen Kurzzeiteinsatz in Afghanistan unterwegs, um Baustellen gemeinsam mit einheimischen Ingenieuren zu besichtigen. Im Rahmen des Nationalen Sicherheitsprogramms (NSP) baut die Deutsche Welthungerhilfe im Norden Afghanistan Schulen, Brücken und Krankenhäuser wieder auf.

Seit fünf Jahren im Einsatz
Die Deutsche Welthungerhilfe hat seit dem Fall der Taliban Ende 2001 für Projekte auf den Gebieten Wasser, Infrastruktur und ländliche Entwicklung rund 40 Millionen Euro ausgegeben. Schwerpunkte der Arbeit liegen im Norden und Osten. Die Organisation ist unter anderem beteiligt am Nationalen Solidaritätsprogramm, der Reintegration von ehemaligen Kämpfern und der Schaffung von alternativen Einkommensmöglichkeiten für Opiumbauern.