"Familiengerechte Arbeitsplätze, nicht Familien"

Kinderkrippendebatte: Bischof Mixa bleibt bei seiner Kritik

Der Augsburger Bischof Walter Mixa hat seine Kritik am Ausbau der Kinderbetreuung erneuert. "Wir müssen familiengerechte Arbeitsplätze schaffen und nicht arbeitsgerechte Familien", betonte der Bischof am Freitag im ARD-"Morgenmagazin". Auch seine Wortwahl bei der Kritik an Familienministerin Ursula von der Leyen bereue er nicht.

 (DR)

"Weil sonst die Kinder ja geschädigt sind"
Die Beziehung zwischen Eltern und Kindern müsse in den ersten Jahren auf jeden Fall erhalten bleiben, "weil sonst die Kinder ja geschädigt sind", sagte Mixa und betonte, er bereue seine Wortwahl bei der Kritik an Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) nicht. Seine Äußerung, die geplante staatliche Förderung degradiere Frauen zu "Gebärmaschinen", hatte am Donnerstag heftige Gegenwehr ausgelöst.

Mixa sagte, nach Ansicht von Fachleuten seien Kinder aufgrund der Entwicklung ihrer Hirnzellen in den ersten drei Lebensjahren ganz wesentlich auf dieselben Bezugspersonen angewiesen. Dadurch komme "das Selbstbewusstsein des Kindes im Innersten zum Wachstum und zum Reifen" und das Kind erhalte die Voraussetzungen, um "später selber das Leben zu bewältigen". 86 Prozent der Frauen blieben in den ersten drei Lebensjahren ihres Kindes zu Hause. Diesen Frauen gebühre große Anerkennung.

Mixa sprach sich "selbstverständlich" für Wahlfreiheit aus. Für Alleinerziehende, die wirklich auf einen Nebenverdienst angewiesen seien, müsse das Erziehungsgeld "wesentlich" angehoben werden. Hier könne nicht einfach nach einem Maßstab "mit dem Rasenmäher" über soziale Situationen hinweg gegangen werden, sagte er.