Heiner Geißler appelliert an christliche Wohlfahrtsverbände

"Müssen massiv für Pflegebedürftige eintreten"

Der frühere CDU-Generalsekretär Heiner Geißler hat die christlichen Wohlfahrtsverbände aufgefordert, entschieden für die Belange der Schwachen in der Gesellschaft einzutreten. Die zentrale Frage sei, was Hilfsbedürftige brauchen, um ein menschenwürdiges Leben zu führen, sagte er am Freitag bei einem Besuch des Diakonischen Werks in Berlin.

 (DR)

"Wir leben in einer Gesellschaft, die sich immer mehr entsolidarisiert"
Stattdessen werde viel zu sehr über die Kosten diskutiert und der Mensch auf einen Kostenfaktor reduziert. Angesichts dieser Situation müssten die Wohlfahrtsverbände auch zu "Krach und Streit" bereit sein.

"Wir leben in einer Gesellschaft, die sich immer mehr entsolidarisiert, und das beste Beispiel hierfür ist die Pflegeversicherung", sagte Geißler laut einer Pressemitteilung der Diakonie. Hier dürften nicht dieselben Fehler wie bei der Gesundheitsreform gemacht werden, die einen "schlechten, faulen Kompromiss" darstelle.

Die Gesellschaft müsse qualifiziertes Pflegepersonal bezahlen. Diakonie und Caritas befänden sich "mitten in einem Machtkampf zwischen denen, die Verantwortung tragen für das Soziale, und denjenigen, die in unserer Gesellschaft die Finanzen beherrschen".