Caritas warnt Bundesregierung vor humanitärer Katastrophe

"Mehr für irakische Flüchtlinge tun"

Die Caritas hat die Bundesregierung aufgerufen, sich stärker für irakische Flüchtlinge im Nahen Osten einzusetzen. "Deutschland darf die humanitäre Hilfe für die Flüchtlinge nicht den ohnehin überforderten Nachbarländern überlassen", forderte der Leiter von Caritas international, Oliver Müller, am Freitag in Essen.

 (DR)

"Politische Lösung und schnelle humanitäre Hilfsaktion"
Aufgrund des Massen-Exodus irakischer Flüchtlinge stehe der Nahe Osten vor einer humanitären Katastrophe.

In den vergangenen Wochen habe sich die Lage vor allem in Syrien und Jordanien wegen des starken Zustroms irakischer Flüchtlinge dramatisch zugespitzt, warnte Müller. Er verlangte, die Suche nach politischen Lösungen für den Irak müsse Hand in Hand gehen mit einer schnellen humanitären Hilfsaktion.

Nach Schätzungen von Caritas-Partnern flohen bisher etwa 1,8 Millionen Iraker in die Nachbarländer. Zwei Millionen seien innerhalb des Irak vertrieben worden. Rund 800.000 Flüchtlinge sollen sich in Syrien sowie 700.000 in Jordanien befinden.