58 Staaten verabschieden Abkommen gegen Kindersoldaten

Kindersoldaten - zwölf Staaten auf schwarzer Liste

Frankreichs Außenminister Philippe Douste-Blazy hat den Einsatz von Kindersoldaten als Verbrechen gegen die Menschlichkeit bezeichnet. Derzeit stünden zwölf Staaten wegen des Einsatzes von Kindersoldaten auf einer Schwarzen Liste der Vereinten Nationen. - Hören Sie das domradio-Interview zum Thema.

 (DR)

Vertreter von 58 Staaten haben sich in Paris zu einem verstärkten Engagement gegen den Einsatz von Kindersoldaten verpflichtet. Sie bekundeten am Dienstag in Paris ihren Willen, international zu verhindern, dass Kinder in bewaffneten Gruppen oder Streitkräften eingesetzt werden. Die Selbstverpflichtung stand am Ende einer internationalen Konferenz, zu der Frankreich und das UN-Kinderhilfswerk UNESCO Regierungen und Nichtregierungsorganisationen zusammengebracht hatte.

Zu den rechtlich nicht verbindlichen Beschlüssen gehört unter anderem, Kinder aus Streitkräften und bewaffneten Gruppen herauszuholen und wieder in die Gesellschaft einzugliedern. Die Unterzeichner versprechen zudem, jene wirksam zu bestrafen, die Kinder illegal rekrutieren. Dafür solle es auch keine Amnestien geben dürfen.

Die Konferenzteilnehmer billigten zugleich die "Pariser Prinzipien", die künftig das internationale Handeln gegen den Einsatz von Kindersoldaten bestimmen sollen. Dabei handelt es sich um eine Aktualisierung der "Prinzipien von Kapstadt" aus dem Jahr 1997, des ersten Programms zur Entwaffnung und Wiedereingliederung von Kindersoldaten auf internationaler Ebene. Das neue Dokument soll der UN-Vollversammlung zur Billigung vorgelegt werden.


"Prinzipien von Paris"
Neben der Entwaffnung von Kindersoldaten wird darin unter anderem ihre Wiedereingliederung in die Gesellschaft verlangt. Besonderes Augenmerk sollen dabei zwangsverpflichtete Mädchen und junge Frauen erhalten.
In der Zeitung "Le Figaro" sprach der Außenminister von einer Zeitbombe, da die in Konflikten eingesetzten Kinder für die Entwicklung ihres Landes verloren seien.

An der Konferenz "Befreien wir die Kinder vom Krieg" in Paris haben auf Einladung Frankreichs und des Weltkinderhilfswerks UNICEF Vertreter von rund 60 Staaten sowie Nichtregierungsorganisationen teilgenommen.