Umweltschützer kritisieren deutsche Autobauer

"Spritdurstige Klimakiller"

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) betrachtet die europäische Klimaschutz-Politik im Bereich der Autoabgase als gescheitert. Hauptverantwortung dafür trügen die deutschen Autohersteller mit ihren "spritdurstigen Klimakillern", sagte DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch am Montag in Berlin. Der Verband der Automobilindustrie warf der Umwelthilfe vor, auf der "Klaviatur des Sozialneids" zu spielen.

 (DR)

Französische und italienische Autohersteller sind weiter
1998 hatte der  europäische Branchenverband Acea der EU-Kommission zugesichert, dass die europäischen Autohersteller den durchschnittlichen Kohlendioxid-Ausstoß ihrer Flotten bis zum Jahr 2008 auf 140 Gramm je Kilometer reduzieren.

Während französische und italienische Autohersteller dieses Ziel voraussichtlich erreichen würden, seien die deutschen Autokonzerne davon weit entfernt. Die DUH bezieht sich dabei auch auf einen Berichtsentwurf von EU-Umweltkommissar Stavros Dimas. Laut diesem Entwurf sind die Kohlendioxid-Emissionen im Straßenverkehr der EU zwischen 1990 und 2004 um 26 Prozent gestiegen, während die gesamten Treibhausgasemissionen um etwa fünf Prozent abgenommen hätten. Ohne wirksame Gegenmaßnahmen würden die Emissionen im Straßenverkehr weiter zunehmen, heiße es in dem Entwurf.

"Spritschluckern der Marken Porsche, Mercedes, Audi, VW und BMW"
Insbesondere DaimlerChrysler und Volkswagen hätten die Zeichen der Zeit nicht erkannt und "erklären dem Weltklima mit ihrer Modellpolitik den Krieg", sagte Resch. Um den Kohlendioxid-Ausstoß bei Pkw zu verringern, habe sein Verband einen Maßnahmenkatalog erstellt. So fordere er zum Beispiel, die Subventionen beim Kauf von Neuwagen zu streichen. Es sei unbegreiflich, weshalb der Staat bis zu 49 Prozent des Kaufpreises von "Spritschluckern der Marken Porsche, Mercedes, Audi, VW und BMW" erstatte.

Zudem fordert die DUH die Einführung verbindlicher Kohlendioxid-Grenzwerte für neue Pkw und eine Höchstgeschwindigkeit auf deutschen Autobahnen, wie es in anderen europäischen Ländern üblich sei.