Umstrittene Johannes Paul II.-Statue in der Bretange eingeweiht - Kleiner Ort will Wallfahrtsort werden

Umstrittenes Gedenken - Papststatue im laizistischen Frankreich

In der bretonischen Kleinstadt Ploërmel ist ein Denkmal zu Ehren von Papst Johannes Paul II. von Erzbischof Fortunato Baldelli eingeweiht worden. Die neun Meter hohe Statue erregt aber den Zorn vieler Bürger. Sie berufen sich auf ein Gesetz zur Trennung von Staat und Kirche in Frankreich. Ihr Gegner: Ein Bürgermeister, der große Pläne für seine kleine Gemeinde hat.

 (DR)

Proteste Mitte November
Die neun Meter hohe Skulptur ist ein Geschenk des russischen Bildhauers Surab Zereteli, Präsident der Akademie der Schönen Künste in Moskau. Gegen ihre Aufstellung hatten Mitte November rund 500 Menschen protestiert.

Johannes Paul II. besuchte 1996 die Bretagne. Die touristisch bislang unauffälligeGemeinde Ploermel stand nicht auf dem Programm, wohl aber der benachbarte Wallfahrtsort Sainte-Anne-d'Auray.

"Gigant des vergangenen Jahrhunderts"
Der Bürgermeister Ploermels will sein großes Dorf zu einem Wallfahrtsort machen. Mit der Statue will  er an Johannes Paul als den "Giganten des vergangenen Jahrhunderts, der den Kommunismus zu Fall gebracht hat" erinnern. Die rund 9000 Einwohner starke Gemeinde gilt als sehr katholisch.

Ein Festakt zur Einweihung ist für den 10. Dezember vorgesehen, dem Tag der Laizität, an dem vor 101 Jahren die Trennung von Staat und Religion zum Staatsprinzip erhoben wurde. Eingeladen sind unter anderem der Innenminister, der päpstliche Nuntius und Bernadette Chirac, die Frau von Staatspräsident Jacques Chirac.