Gefahr laut WHO noch nicht gebannt

Droht eine Vogelgrippe-Pandemie?

Eine Untersuchung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat festgestellt, daß sich der gefährliche Vogelgrippe-Erreger vom Typ H5N1 während der Übertragung zwischen Mitgliedern einer Familie in Indonesien genetisch verändert hat. Vor einem Monat hatten sich acht Angehörige mit dem Virus infiziert, sieben von ihnen waren gestorben.

 (DR)

Eine Untersuchung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat festgestellt, daß sich der gefährliche Vogelgrippe-Erreger vom Typ H5N1 während der Übertragung zwischen Mitgliedern einer Familie in Indonesien genetisch verändert hat. Vor einem Monat hatten sich acht Angehörige mit dem Virus infiziert, sieben von ihnen waren gestorben. Der Erreger ist demnach offenbar in der Lage, sich sehr schnell zu verändern und sich neuen Wirten anzupassen. Damit bestehe tatsächlich ein großes Risiko für eine große Vogelgrippe-Pandemie, befürchten jetzt einige Experten.

Erster Fall schon 2003
Zudem ist der erste Fall von Vogelgrippe bei einem Menschen in China offenbar deutlich früher aufgetreten als bislang angenommen. Wie das "New England Journal of Medicine" unter Berufung auf chinesische Wissenschaftler berichtet, ist bereits im November 2003 ein 24-Jähriger an dem gefährlichen H5N1-Virus gestorben. Die chinesische Regierung hatte aber erst 2005 erstmals einen Vogelgrippe Fall bei einem Menschen an die Weltgesundheits-Organisation gemeldet.

Wie groß ist die Gefahr, die momentan von dem Virus ausgeht, für Bürger in Westeuropa?
Matthias Wolfschmidt von Foodwatch sagt, man müsse die Nachricht, dass das Virus von Mensch zu Mensch übertragen werden kann, ernst nehmen. Aber es bestehe kein Grund zur Panik. Schlimmer sei, dass viele kleine Betriebe, die Gänse halten, aufgeben müssten. Die EU-Investitionen für die großen Geflügelmastbetriebe gingen bedauerlicherweise vor den Schutz der Vogelgrippe.