UN-Konferenz gegen Kleinwaffenschmuggel

Schlupflöcher für Waffenschieber stopfen

Zum Auftakt der UN-Kleinwaffen-Konferenz in New York hat UN-Generalsekretär Kofi Annan zum verstärkten Kampf gegen illegalen Waffenhandel aufgerufen. Nötig seien vor allem verbindliche Kontrollen und Gesetze, um den Schmuggel einzudämmen, sagte Annan am Montagabend (Ortszeit) vor den rund 2.000 Delegierten.

 (DR)

Zum Auftakt der UN-Kleinwaffen-Konferenz in New York hat UN-Generalsekretär Kofi Annan zum verstärkten Kampf gegen illegalen Waffenhandel aufgerufen. Nötig seien vor allem verbindliche Kontrollen und Gesetze, um den Schmuggel einzudämmen, sagte Annan am Montagabend (Ortszeit) vor den rund 2.000 Delegierten. «Die UN-Mitgliedsstaaten müssen dringend ihre Gesetzgebung anpassen.» Die Welt werde überflutet mit Kleinwaffen. Die Konferenz dauert bis zum 7. Juli.

Der Generalsekretär forderte, dass Waffendepots besser gegen Diebstahl gesichert werden müssten. Außerdem müsse jeder Waffennutzer registriert werden. Etwa ein Drittel aller jährlich gehandelten Kleinwaffen seien illegal. Die wachsende Zahl an Handfeuerwaffen «verschlimmert Konflikte, löst Flüchtlingsströme aus, untergräbt Rechtsstaatlichkeit und löst eine Kultur der Gewalt aus», kritisierte Annan.

Nach Schätzungen gibt es weltweit 600 Millionen Kleinwaffen, dazu zählen etwa Revolver, Maschinenpistolen und Panzerfäuste. Nach einer Studie des UN-Kinderhilfswerks UNICEF sterben weltweit jedes Jahr bis zu 500,000 Menschen durch den Gebrauch von Handfeuerwaffen, darunter Tausende von Kindern.

Der Generalsekretär lobte, dass schon einige Erfolge im Kampf gegen illegale Waffen erzielt worden seien. Nach der Verabschiedung eines UN-Protokolls gegen Kleinwaffen im Jahr 2001 hätten bereits rund 140 Staaten Berichte über Fortschritte in diesem Bereich vorgelegt.
Dennoch gebe es noch viel zu tun, sagte Annan. Bei der ersten UN-Kleinwaffen-Konferenz vor fünf Jahren war ein Aktionsprogramm beschlossen worden, das jedoch völkerrechtlich nicht verbindlich ist.

Mehr dazu im Interview mit Frederik Barkenhammer, DRK-Sprecher.