China hat sich zu einem der weltweit größten Rüstungsexporteure entwickelt - Franz Alt im Interview

amnesty international: Chinesische Waffen richten weltweit Schaden an

Chinesische Waffen fließen in Konfliktgebiete wie Sudan und Nepal oder in Staaten wie Myanmar, die systematisch die Menschenrechte verletzen. Dies belegt ein am Montag veröffentlichter Bericht von amnesty international. So lieferte China um die Jahreswende 2005/2006 rund 25.000 Schnellfeuergewehre und 18.000 Granaten an die nepalesischen Sicherheitskräfte.

 (DR)

Chinesische Waffen fließen in Konfliktgebiete wie Sudan und Nepal oder in Staaten wie Myanmar, die systematisch die Menschenrechte verletzen. Dies belegt ein am Montag veröffentlichter Bericht von amnesty international. So lieferte China um die Jahreswende 2005/2006 rund 25.000 Schnellfeuergewehre und 18.000 Granaten an die nepalesischen Sicherheitskräfte. Zu jener Zeit haben dieselben Sicherheitskräfte friedliche Demonstrationen in Nepal brutal unterdrückt.  Die Vereinten Nationen werfen China zudem vor, am Import eines Großteils der Kleinwaffen in den Sudan Schuld zu haben und somit den Darfur-Konflikt zu verschärfen.

Exporte für eine Milliarde Dollar
Chinas Rüstungsexporte belaufen sich derzeit auf rund eine Milliarde US-Dollar im Jahr. Häufig werden Waffen im Tausch gegen Rohstoffe und Bodenschätze geliefert, die China dringend für seine schnell wachsende Wirtschaft benötigt. Das wirkliche Ausmaß des Handels bleibt allerdings Beijings Geheimnis. Die chinesische Regierung veröffentlicht keine Daten über ihre Rüstungsexporte und hat in den letzten acht Jahren nicht an das UN-Großwaffenregister berichtet.

US-Firma als Zulieferer
An der chinesischen Rüstungsproduktion sind möglicherweise westliche Unternehmen beteiligt. So wurden beispielsweise mehr als 200 chinesische Militär-LKWs, die gewöhnlich mit Dieselmotoren der US-amerikanischen Firma Cummings ausgestattet sind, im August 2005 in den Sudan geliefert. Dort sind ähnliche Fahrzeuge wiederholt bei der Tötung und Vertreibung der Zivilbevölkerung eingesetzt worden. ai fordert China auf, keine Rüstungstransfers zuzulassen, die zu Menschenrechtsverletzungen oder zum Bruch des humanitären Völkerrechts beitragen.

Der Autor und Publizist Franz Alt war gerade in China und berichtet im domradio-Interview über weltweite Waffengeschäfte. Seine These: es herrscht ein globaler Kampf um Rohstoffe und Ressourcen. Diese werden erbeutet oder gegen Waffen gehandelt.