Benedikt XVI. besuchte Wadowice und Kalwaria Zebrzydowska

Gebet für Seligsprechung von Johannes Paul II.

Die Erinnerung an Johannes Paul II. hat den dritten Tag der Polen-Reise von Papst Benedikt XVI. bestimmt. Er sei in den Geburtsort Johannes Paul II. nach Wadowice gekommen, um gemeinsam mit der Bevölkerung darum zu beten, dass sein Amtsvorgänger "bald zur Ehre der Altäre erhoben wird", sagte ein sichtlich bewegter Benedikt XVI.

 (DR)

Die Erinnerung an Johannes Paul II. hat den dritten Tag der Polen-Reise von Papst Benedikt XVI. bestimmt. Er sei in den Geburtsort Johannes Paul II. nach Wadowice gekommen, um gemeinsam mit der Bevölkerung darum zu beten, dass sein Amtsvorgänger "bald zur Ehre der Altäre erhoben wird", sagte ein sichtlich bewegter Benedikt XVI. am Samstag vor zehntausenden jubelnden Menschen. Er hoffe auf eine baldige Selig- und Heiligsprechung. Das kirchliche Verfahren dazu läuft seit knapp einem Jahr. Beobachter gehen von drei bis sechs Jahren Dauer aus.

Später am Tag besuchte Benedikt XVI. unter anderem zwei bedeutende Pilgerorte der Region, Kalwaria Zebrzydowska und Lagiewniki am Stadtrand von Krakau, denen Johannes Paul II.
ebenfalls zeitlebens eng verbunden war, sowie die Krakauer Wawel-Kathedrale. In seiner späteren Bischofskirche hatte Karol Wojtyla nach seiner Priesterweihe 1946 seine erste Messe gelesen.
Am Abend traf Benedikt XVI. auf den Krakauer Blonie-Wiesen zu einer Begegnung mit rund 600.000 Jugendlichen zusammen, die den Papst begeistert feierten.

Die polnische Presse berichtete am Samstag durchgängig positiv über den Verlauf der Reise. Die liberal-konservative "Dziennik" titelte: "Er hat das Eis gebrochen". Ministerpräsident Kazimierz Marcinkiewicz erklärte, Polens Regierung sei "sehr glücklich" über den Besuch Benedikt XVI. Es sei augenscheinlich, "dass es für die Polen keinen Unterschied macht, ob der Papst einer der ihren ist oder nicht".

Besuch in Auschwitz als "Sohn des deutschen Volkes"

Am Sonntag endet die zweite Auslandsreise des Kirchenoberhaupts.
Zum Abschluss will der Papst im früheren Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau der Opfer des Nationalsozialismus gedenken. Vatikansprecher Joaquin Navarro-Valls kündigte bei einer Pressekonferenz in Krakau an, Benedikt XVI. werde seinen Besuch in Auschwitz als Papst und "als Sohn des deutschen Volkes" absolvieren. Der Besuch in Auschwitz sei auf ausdrücklichen Wunsch des 79-Jährigen zu Stande gekommen.

Navarro-Valls teilte mit, dass Benedikt XVI. seine Rede für die Zeremonie ausschließlich selbst verfasst habe. Es werde ein theologisch, philosophisch und historisch anspruchsvoller Text sein.