Ein Kurzportrait von Polens Hauptstadt

Warschau - erste Etappe der Papstreise

Die Stadt an der Weichsel beheimatet anderthalb Millionen Einwohner und ist Polens modernes Gesicht. Viel Industrie, breite Avenuen und Grünanlagen prägen das Stadtbild. Neun Universitäts-Institute, eine Oper, 25 Museen, fast dreißig Theater. Die Altstadt, die im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört wurde, ist heute originalgetreu wieder aufgebaut, auch das Königsschloß, das mit den Geldern der Exilpolen in aller Welt wiedererstand; markant ist der aus sowjetischer Zeit stammende, 230 m hohe Kulturpalast.

 (DR)

Die Stadt an der Weichsel beheimatet anderthalb Millionen Einwohner und ist Polens modernes Gesicht. Viel Industrie, breite Avenuen und Grünanlagen prägen das Stadtbild.

Neun Universitäts-Institute, eine Oper, 25 Museen, fast dreißig Theater. Die Altstadt, die im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört wurde, ist heute originalgetreu wieder aufgebaut, auch das Königsschloß, das mit den Geldern der Exilpolen in aller Welt wiedererstand; markant ist der aus sowjetischer Zeit stammende, 230 m hohe Kulturpalast.

Warschau ist seit 1918 Hauptstadt. Unter der deutschen Besatzung in den dreißiger und vierziger Jahren starben in Warschau 800.000 Menschen, die Hälfte davon Juden.


Warschau und die Katholische Kirche
Warschau ist Erzbistum, es hat fast 200 Priesteramtskandidaten, an die 13.000 Kinder wurden letztes Jahr katholisch getauft. Der Erzbischof von Warschau wird traditionell als Primas von Polen betrachtet. Prägend war in diesem Amt Kardinal Stefan Wyszinsky zur Zeit des kommunistischen Regimes bis zum Mai 1981. Bei seinem ersten Besuch in der Heimat nach seiner Wahl feierte Papst Johannes Paul II. 1979 die Pfingstmesse auf dem Siegesplatz im Zentrum der Stadt. Zwei Jahre später fanden hier Wyszinskis Beisetzungsfeierlichkeiten statt. Am Freitag wird nun Benedikt XVI. an diesem Ort, der mittlerweile Pilsudski-Platz heißt, die Messe zelebrieren.

Großes Polizeiaufgebot schützt Papst
Landesweit sind beim Polenbesuch von Benedikt XVI. 15.000 Polizisten und 2.000 Spezial-Sicherheitskräfte sowie NATO-Flugzeuge zur Luftüberwachung im Einsatz. Allein in Warschau seien am Donnerstag 5.000 Beamte für die "Operation Opal" im Dienst, sagte Polizeisprecher Pawel Biedziak am Donnerstag auf Anfrage. Seit Mittwochabend standen mehr als 1.000 Beamte im Abstand von wenigen Dutzend Metern entlang der Straßen, die Papst Benedikt XVI. bei seinem Weg durch die polnische Hauptstadt nimmt. Sprengstoffexperten der Polizei patrouillierten mit speziell abgerichteten Hunden.

Probeweise gingen bereits in der Nacht zum Donnerstag rund um den Pilsudski-Platz Scharfschützen einer Antiterror-Einheit in Stellung, wie aus Polizeikreisen verlautete. Auf dem Platz zelebriert der Papst am Freitagmorgen eine Messe unter freiem Himmel, zu der bis zu einer Million Menschen erwartet werden. Den Straßenverkehr der polnischen Hauptstadt regeln derzeit 1.500 Stadtpolizisten. Die Beamten in schwarzer Uniform bewachen auch den Papst-Altar auf dem Pilsudski-Platz. Bislang gebe es keine besonderen Vorkommnisse, betonte der Referatsleiter der Warschauer Stadtpolizei Jacek Salak.

NATO-Flugzeuge über Warschau
Zuvor hatte der polnische Verteidigungsminister mitgeteilt, dass zur Überwachung des Luftraums NATO-Aufklärungsflugzeuge vom Typ Awacs bereitstünden. Die Spähflugzeuge waren bereits beim Papstbesuch zum Weltjugendtag in Köln und beim Begräbnis von Johannes Paul II. im Einsatz.