Zdk-Präsident Meyer kritisiert Professor

"Hasenhüttl beschädigt Ansehen der Kirche"

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Hans Joachim Meyer, hat scharfe Kritik an dem vom Priesteramt suspendierten Saarbrücker Theologieprofessor Gotthold Hasenhüttl geübt. Hasenhüttl könne das Anliegen der Ökumene nicht fördern, sondern nur beschädigen, sagte Meyer am Mittwoch vor Journalisten in Saarbrücken.

 (DR)

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Hans Joachim Meyer, hat scharfe Kritik an dem vom Priesteramt suspendierten Saarbrücker Theologieprofessor Gotthold Hasenhüttl geübt. Hasenhüttl könne das Anliegen der Ökumene nicht fördern, sondern nur beschädigen, sagte Meyer am Mittwoch vor Journalisten in Saarbrücken. Er reagierte damit auf Kritik daran, dass Hasenhüttl nicht beim 96. Deutschen Katholikentag auftreten könne, der am Abend in der saarländischen Landeshauptstadt beginnt und dessen Veranstalter das ZdK ist. Am Mittwoch nahm Hasenhüttl auf Einladung von Publik-Forum an einer Diskussionsrunde im Staatstheater Saarbrücken teil und erneuerte seine Kritik: «Es gibt keine Gerechtigkeit in der Kirche», sagte der 72-jährige Theologe. Hasenhüttl sprach von einer «absoluten Willkür einer Bischofsherrschaft». Jeder Bischof könne in seiner Diözese wie ein absoluter Monarch oder Diktator agieren. Der Kirchenkritiker plädierte für eine Beteiligung von Laien an den Bischofswahlen sowie für eine Begrenzung von deren Amtszeit.

Meyer dagegen hob hervor, dass ZdK habe in der Vergangenheit großen Wert darauf gelegt, dass bei Katholikentagen Vielfalt zu Wort komme, und da auch Mut bewiesen. Es gebe aber eine Grenze, und die habe Hasenhüttl überschritten. Wie Meyer, so wies auch der für Hasenhüttl zuständige Trierer Bischof Reinhard Marx darauf hin, dass der Theologe Gesprächsangebote ausgeschlagen habe und keine Bewegung zeige. Hasenhüttl habe das Recht, seine Meinung zu äußern, er könne ihm aber nicht erlauben, im Namen der Kirche zu sprechen, so Marx. Der Bischof hatte Hasenhüttl vom Priesteramt suspendiert, nachdem der jetzt 72 Jahre alte Theologe während des Ökumenischen Kirchentags 2003 in Berlin außerhalb des offiziellen Programms eine gemeinsame Abendmahlfeier mit evangelischen Christen geleitet und auch Nicht-Katholiken zum Empfang der Kommunion eingeladen hatte. Unlängst entzog Marx Hasenhüttl auch die kirchliche Lehrerlaubnis.