Ansprache an die deutschsprachigen Pilger

Generalaudienz Papst Benedikt XVI. am 18. Januar 2006

"Liebe Brüder und Schwestern!

 (DR)

"Liebe Brüder und Schwestern!
„Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen" (Mt 18, 20). Mit diesem Wort aus dem Matthäusevangelium beginnt heute die Gebetswoche für die Einheit der Christen. Zusammen mit der stets notwendigen Bekehrung des Herzens und mit dem Streben nach Heiligkeit ist das Gebet um die Einheit die Seele der ganzen ökumenischen Bewegung. Daran erinnert uns das II. Vatikanische Konzil (vgl. Unitatis redintegratio, 8). Das gemeinsame Bekenntnis des Dreieinigen Gottes und die Gemeinschaft in Jesus Christus tragen die Ökumene und geben der Suche nach Einheit die Richtung vor. Dies unterscheidet die Ökumene auch von jeder anderen Initiative in den Beziehungen zu anderen Religionen.
Trotz der bestehenden Trennungen ist das gemeinsame Beten „ein höchst wirksames Mittel, um die Gnade der Einheit zu erflehen" (ebd.). Die Gegenwart Christi in der Gemeinschaft seiner Jünger und in ihrem Beten schenkt diese Wirksamkeit. Im Gebet danken wir auch für alles, was uns der Herr auf dem Weg zur Einheit schon gewährt hat. So werden wir bereit, seine unermeßlichen Gaben zu empfangen, um das Werk der Einheit zur Vollendung zu führen.
Mit diesem Wunsch grüße ich alle Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum. Die Einheit übersteigt unsere menschlichen Kräfte; sie ist ein Geschenk Gottes. In diesem Bewußtsein wollen wir unaufhörlich um diese große Gnade im Namen Jesu Christi bitten. - Der Heilige Geist leite euch in dieser Gebetswoche und alle Tage dieses Jahres!"