Mal aktuell, mal mit, mal ohne Sondersendung: Das Fernsehen berichtet über die Trauerfeierlichkeiten für Hannelore Kohl - und ein kleiner Radiosender sogar live.

Trauer-TV auf allen Kanälen

 (DR)

HAMBURG. Wie die ARD-Programmdirektion in München mitteilte, wird im Anschluss an die «Tagesschau» um 20.15 Uhr eine vom Südwestrundfunk (SWR) verantwortete 15-minütige Sendung mit dem Titel «Abschied von Hannelore Kohl» ausgestrahlt. RTL hat für 18.00 Uhr die halbstündige Sondersendung «Abschied von Hannelore Kohl» angekündigt. Frauke Ludowig und Peter Kloeppel werden nach Angaben eines RTL-Sprechers die Sendung moderieren.
Bei der Trauerfeier im Speyerer Dom sind Bild- und Tonaufnahmen grundsätzlich untersagt. Wegen des erwarteten Besucherandrangs wird das Requiem aber über Lautsprecher auf den Domplatz übertragen. Die Beisetzung findet im engsten Familienkreis statt. Der Nachrichtensender n-tv will nach Angaben einer Sprecherin dennoch aktuell von der Trauerfeier berichten. Zwar müssten sich Journalisten fernhalten, aber «wir wollen wenigstens zeigen, wer kommt», sagte sie.
Das ZDF wird nach den Worten eines Sprechers auf eine Sondersendung verzichten und im Rahmen der aktuellen Berichterstattung auf Trauerfeier und Beisetzung eingehen. Man habe bereits am Tag des Todes in einem Spezial über Hannelore Kohl berichtet. Ebenfalls auf die aktuelle Berichterstattung unter anderem in ihren Boulevard-Magazinen wollen sich die Privatsender Sat.1 und ProSieben beschränken.
Phoenix wird am Mittwoch um 9.15 Uhr ein von Barbara Friedrichs geführtes Gespräch mit Hannelore Kohl wiederholen, das am frühen Abend (18.00 Uhr) nochmals gezeigt wird. Zusätzlich ins Programm genommen hat der Ereignis- und Dokumentationskanal von ARD/ZDF einen 45-minütigen Schwerpunkt unter dem Titel «Kein Platz für den Tod?», in dem sich Martin Schulze mit Experten über den Umgang mit dem Sterben unterhält.
domradio überträgt live
Nur der Hörfunksender domradio Köln darf ausnahmsweise von 14.00 Uhr an den Trauergottesdienst für Hannelore Kohl live übertragen. «Uns geht es darum, den Hörern die Teilnahme am Gottesdienst zu ermöglichen», bestätigte domradio-Chefredakteur Ingo Brüggenjürgen. «Wir wollen kein mediales Schlachtfeld eröffnen.»
In einem Schreiben an das Büro Kohl in Berlin habe der Sender darum gebeten, die Trauerfeier übertragen zu dürfen, sagte Brüggenjürgen. «Am Mittag kam die Zusage. Wir werden mit einem Ü-Wagen vor Ort sein.» Für die Übertragung werde ein Signal aus der Sakristei des Doms zur Verfügung gestellt, denn zusätzliche Mikrophone seien nicht erlaubt.
Das domradio Köln ist im Kabelnetz des Erzbistums Köln und europaweit über Satellit zu empfangen, (nz)