Kirchlicher Radiosender über Kabel oder Satellit zu empfangen

"Domradio" startet Pfingsten

Köln. Am Pfingstsonntag um acht Uhr morgens startet ein kirchlicher Radiosender im Bereich des Erzbistums Köln sein Programm: Nach den guten Erfahrungen mit dem zweiwöchigen Radio-Projekt während des Domjubiläums 1998 geht das Kölner "domradio" jetzt mit einem 24-Stunden-Programm ohne Werbung auf Sendung.

 (DR)

"Wir wollen die gesellschaftliche Meinungsbildung nicht dem freien Spiel der Kräfte überlassen, sondern auch den kirchlichen Standpunkt zu Gehör bringen", begründete Erwin Müller-Ruckwitt, Direktor der Hauptabteilung Bildung und Medien im Erzbistum Köln, das neue kirchliche Medienengagement.

Rund 2,5 Millionen Haushalte im Erzbistum Köln können das "domradio" über Kabel oder Satellit (Astra 1 C und 1 D) empfangen. In Köln ist das Programm auf der Kabel-Frequenz 89,75 MHz zu hören, in Bonn auf 93,95, in Gummersbach auf 99,65. Die übrigen Frequenzen können unter der Internet-Adresse www.domradio.de oder beim Info-Telefon der Telekom 0130-05 55 abgefragt werden.

"Unser Ziel ist es, bei der nächst möglichen Gelegenheit eine terrestrische Frequenz zu bekommen", so der Hauptabteilungsleiter. Das sechsköpfige Redaktionsteam unter Leitung von Chefredakteur Ingo Brüggenjürgen, verstärkt durch rund 20 freie Mitarbeiter in Köln sowie weitere im gesamten Erzbistum, will vom Kölner "Domforum" aus seinen Hörern ein "offenes, meinungsbildendes Radio" bieten, "wie sie es bisher nicht kennen": Welt- und Kirchennachrichten, Berichte aus Kirche, Kultur, Politik und Gesellschaft, Gespräche mit prominenten Zeitgenossen und Kirchenvertretern, Beratung zu Lebensfragen, geistliche Konzerte, Gottesdienst-Übertragungen, Spirituelles wie etwa "Laudes" und "Komplet", aber auch Unterhaltung, Mitmach-Sendungen und Service. Die Musik, vorwiegend ruhige Popmusik, soll langfristig 60 Prozent des Programms ausmachen.

Rund drei Millionen Mark pro Jahr steckt der Träger des "domradios", das Bildungswerk der Erzdiözese, in das Projekt. Die Kirchensteuer-Mittel werden laut Müller-Ruckwitt nicht zusätzlich bereit gestellt, sondern seien durch Umschichtungen im Bereich Bildung und Medien frei geworden. "Das Domradio ist ein Experiment", sagt er. "Wir werden selbstkritisch beobachten und analysieren, ob wir unseren selbstgestellten Ansprüchen gerecht werden."