18.09.2022 | 20:00 - 22:00 | Musica

Das "Stabat mater" von Gioachino Rossini polarisiert

Opernhafte Oberflächlichkeit?

Pièta von Michelangelo im Petersdom / © Andreas Zerndl (shutterstock)
Pièta von Michelangelo im Petersdom / © Andreas Zerndl ( shutterstock )

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Nicht nur bei Wagner provozierte er mit dem Werk Widerspruch, da es einigen als zu weltlich erschien, andererseits gelang es Rossini, den religiösen Inhalt des Gedichtes auf einer emotionalen Ebene zu vermitteln. Die Kritiker in Frankreich und Italien waren begeistert, ebenso die Zuhörer bei der Uraufführung 1842.

Richard Wagner senkt den Daumen!

Es gilt als sein bedeutendstes geistliches Werk: das "Stabat Mater" für Solisten, Chor und Orchester von Gioachino Rossini. Er deutet die religiösen Worte sehr geschickt durch seinen damals hochmodernen und dramatischen Opernstil.

Vor allem in Deutschland kamen wegen der besagten Opernnähe negative Anmerkungen – niemand geringeres als Richard Wagner sprach von „Opernhafter Oberflächlichkeit“, das „Stabat Mater“ wurde als zu weltlich und schlicht zu schön für den eigentlich erschütternden Text bezeichnet. Wie auch immer: Dem Erfolg der Komposition tat dies keinen Abbruch.

Der Text des "Stabat Mater" ist ein mittelalterliches Gedicht, das die Gottesmutter Maria in ihrem Schmerz um den gekreuzigten Jesus besingt. Der Beter des Textes identifiziert sich mit Maria, die unterm Kreuz steht und den Tod ihres Sohnes beweint. "Lass mich deinem Jammer fühlen, dass ich mit dir trauern kann" - so heißt es im vorletzten Abschnitt des Gedichtes.

Im Laufe der Kirchengeschichte hat sich ergeben, dass dieser Text vor allem am Passionssonntag – also dem Sonntag vor dem Palmsonntag – und am 15. September - dem Gedenktag „Gedächtnis der Schmerzen Mariens“- gebetet wird. Dieses Fest steht im inneren Zusammenhang zum Fest Kreuzerhöhung am 14. September.

Am Sonntagabend erklingt das Werk im Radioprogramm von DOMRADIO.DE ab 20 Uhr.

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