12.06.2022 | 20:00 - 22:00 | Musica

Musikalischer Jubel auf den dreieinen Gott

"Gelobet sei der Herr, mein Gott"

Dreifaltigkeitsikone von Andrej Rubljow (KNA)
Dreifaltigkeitsikone von Andrej Rubljow / ( KNA )

Sendung

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Der Dreifaltigkeitssonntag heißt in der Evangelischen Kirche "Trinitatis" - Bach schuf ganz unterschiedliche Kantaten für diesen Anlass. Die Kantate "Gelobet sei der Herr, mein Gott" ist eine so genannte Choralkantate, das bedeutet, dass die Strophen des gleichnamigen Liedes unverändert als Kantatentext übernommen wurden. Vermutlich war die Erstaufführung im Jahr 1726.

Bach besetzte das Werk sehr festlich mit Pauken und Trompeten, vor allem am Anfang und Ende der Kantate. Insgesamt sieht der Thomaskantor Chor, Orchester und drei Gesangssolisten vor.

Ein Wesen - drei Personen!

Eine Woche nach Pfingsten feiert die Christen heute den Dreifaltigkeitssonntag. Dieser Feiertag hat im Gegensatz zu Ostern oder Weihnachten keinen Bezug zu einem Ereignis im Leben Jesu. Thema ist stattdessen die Glaubenslehre von der göttlichen Dreifaltigkeit. Also Gott Vater, Gott Sohn und Gott Heiliger Geist. Als Ideenfest der Verehrung der Dreifaltigkeit wurde es erst im 14. Jahrhundert eingeführt, besonderes Brauchtum gibt es zum heutigen Sonntag nicht.

Das Fest geht auf Auseinandersetzungen zurück, die in der Kirche mit dem Arianismus bereits im 3. Jahrhundert hatte. Arius predigte damals einen strengen Monotheismus, der Christus, den Sohn Gottes, mit Gott nicht gleichstellt. In den Streitigkeiten unterlag schließlich der Arianismus. Die Kirche sieht in Gottvater, dem Gottessohn Christus und dem Heiligen Geist drei Personen in einem Wesen. Als Bild für ein besseres Verstehen dient ein Kleid. So wie ein Kleid drei Falten haben kann, gibt es eben in einem Wesen drei Personen – daher der Begriff Dreifaltigkeit.

Am Sonntagabend erklingt ab 20 Uhr im Domradio Musik zum Dreifaltigkeitssonntag, u. a. von J. S. Bach.

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