Online-Petition gegen Ausgrenzung Homosexueller in Kirche

Etwa 500 Unterstützer

Niemand dürfe in der Kirche "aufgrund seiner sexuellen Orientierung benachteiligt werden", fordert eine Petition, an der sich auch namhafte katholische Theologen beteiligen. Auch so genannte Konversionstherapien verurteilen die Unterzeichner. 

Päckchen mit Unterschriften (KNA)
Päckchen mit Unterschriften / ( KNA )

Zahlreiche prominente Politiker und Theologen haben eine Online-Petition gegen eine Diskriminierung von Schwulen, Lesben und Bisexuellen in der katholischen Kirche unterzeichnet. Die vom Karlsruher Psychotherapeuten Christof Wagner initiierte Aktion erhält unter anderem Unterstützung von der früheren Bundesumweltministerin Barbara Hendricks, den katholischen Theologen Wunibald Müller, Sabine Demel, Magnus Striet, Hermann Häring und Pierre Stutz.

"Heute werden bei gläubigen schwulen, lesbischen und bisexuellen Christen durch pathologisierende Einstellungen der Kirchen zu Homosexualität noch weiterhin Gewissens- und Glaubenskonflikte, Schuld- und Schamgefühle und Minderwertigkeitsgefühle ausgelöst", erklärte Wagner am Donnerstag in Karlsruhe.

Gegen Interventionen, die auf Änderung der sexuellen Orientierung abzielen

Die Petition, die bislang von über 500 Personen unterzeichnet wurde, wendet sich zugleich gegen Psychotherapien und seelsorgerische Interventionen, die auf eine Veränderung der sexuellen Orientierung abzielen.

"Eine Ablehnung von Homosexualität im heutigen Verständnis findet in der Bibel kein Argument", heißt es in dem Schreiben, das an die Deutsche, die Österreichische und die Schweizer Bischofskonferenz sowie an den Heiligen Stuhl gerichtet ist. Die Verurteilung homosexueller Menschen zur Enthaltsamkeit lasse sich weder aus dem Alten Testament noch aus dem Neuen Testament ableiten.


Quelle:
KNA