Erzbistum Paderborn erzielt Überschuss von 15 Millionen Euro

Finanziell gut aufgestellt

Das Erzbistum Paderborn hat seinen Finanzbericht 2017 vorgelegt. Danach erwirtschaftete es im vergangenen Jahr einen Überschuss in Höhe von 15 Millionen Euro, wie Finanzdirektor Dirk Wummel am Mittwoch mitteilte.

Wie soll Kirche angemessen mit Geld umgehen? / © Harald Oppitz (KNA)
Wie soll Kirche angemessen mit Geld umgehen? / © Harald Oppitz ( KNA )

Rund drei Millionen Euro mehr als im Vorjahr (12,1 Millionen Euro) hat das Erzbistum Paderborn erzielt. Grund dafür seien unter anderem Mehreinnahmen aus Kirchensteuermitteln aufgrund der guten konjunkturelle Lage in Deutschland. Wie im Vorjahr fließe auch diesmal der Überschuss zu 100 Prozent in die Seelsorge der Kirchengemeinden und der Caritas, betonte Generalvikar Alfons Hardt.

80 Prozent stammt aus Kirchensteuer

Insgesamt schließt das Erzbistum das Haushaltsjahr 2017 mit Erträgen und Aufwendungen in Höhe von 554 Millionen Euro ab. Die Erträge stammen laut Angaben zu rund 80 Prozent aus der Kirchensteuer in Höhe von 409,7 Millionen Euro, ein Plus von 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2016: 391 Millionen Euro).

Hinzu kamen Zuschüsse des Staates insbesondere für die Schulen des Erzbistums von 62 Millionen Euro sowie sonstige Erträge etwa aus Tagungshäusern und Zinserträge von 55 Millionen Euro. Größter Posten auf der Aufgabenseite waren mit 226 Millionen die Zuweisungen an Kirchengemeinden, Caritas und Verbände.

Die Kosten für das Personal, also Priester, Gemeindereferenten und Lehrer, schlugen mit 184 Millionen Euro zu Buche.

Bundesweit auf einem guten Platz

Die Bilanzsumme gibt das Erzbistum mit 4,39 Milliarden Euro an. Das sind rund 110 Millionen Euro mehr als 2016 (4,28 Milliarden Euro). Das Vermögen besteht laut Finanzbericht zum überwiegenden Teil (3,95 Milliarden Euro) aus Finanzanlagen, insbesondere festverzinslichen Wertpapieren. Die Sachanlagen wie Bildungshäuser und Schulen werden mit einem Wert von 289 Millionen Euro angegeben.

Auf der Passiva-Seite stellen die Bau- und Sonderrücklagen, etwa für die Gebäude von Kirchengemeinden, mit 1,4 Milliarden Euro die größte Summe, gefolgt von den Rücklagen und Rückstellungen für Pensionen von zusammen 1,1 Milliarden Euro.

Mit seiner Bilanzsumme liegt die Erzdiözese bundesweit auf einem der vorderen Plätze. Die großen Erzbistümer Köln und München weisen ein Vermögen zwischen 3,6 und rund 6 Milliarden Euro auf, während die kleinere Diözese Essen auf ein Gesamtkapital von rund 257 Millionen Euro kam.

Steigende Personalkosten

Für die kommenden Jahre rechne das Erzbistum mit weiter steigenden Personalkosten, so Wummel. Auch bereiteten die Pensionsrückstellungen aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase Sorgen. Derzeit sei das Erzbistum diesbezüglich aber ausfinanziert. Ebenso könne aber für 2018 ein nochmaliger Anstieg der Einnahmen aus Kirchsteuern angenommen werden, so dass die Aufgaben der Kirche in der Seelsorge gut abgesichert seien.

Um den verändernden Anforderungen künftig gerecht zu werden, verfolge das Erzbistum Paderborn eine langfristig angelegte Finanzpolitik, erläuterte Hardt. In den kommenden Jahren wolle das Erzbistum die Nachhaltigkeit seines Handelns noch weiter verbessern. Das betreffe die Bereiche Personal, Soziales, Umwelt, Prävention und Kapitalanlage.

Er kündigte zudem einen Bilanzbericht für das Paderborner Metropolitankapitel noch für dieses Jahr an. Die Vermögenswerte des Erzbischöflichen Stuhls würden 2020 präsentiert, so Hardt. Bislang hat das Erzbistum die Finanzen dieser beiden eigenständigen Körperschaften noch nicht offengelegt.


Quelle:
KNA
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