Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Zweifel und Anfragen ans Christsein können helfen!

Wir haben zu unseren kirchlichen Festen sogar passend blühende Blumen, den Weihnachtsstern, die Osterglocken und jetzt im Juni die Pfingstrosen. Haben Sie im Garten Pfingstrosen? Wir haben Sie in diesem Jahr in unglaublich prächtiger Fülle. Was ich aber nicht leiden kann, sind die vielen Ameisen, die auf den Knospen herum krabbeln. Ich habe dann aber gelesen, dass die Ameisen von dem klebrigen Zuckersaft angelockt werden, den die Pfingstrose vor der Blüte absondert. Der Zuckersaft entspringt den Kelchblättern und wird dann von feinen Härchen von der Pflanze abgesondert, sodass der kristallisierte Zucker außen an den Blüten klebt. Manchmal sondert die Pflanze so viel Zucker ab, dass die Blüten verkleben und sich nicht öffnen können. Daher ist der Hunger der Ameisen auf Süßes durchaus sinnvoll. Denn wenn der Zucker aufgegessen ist, können sich die Blüten leicht öffnen. Die Ameisen sind also nicht schädlich für die Pflanzen, sondern unterstützen sie beim Erblühen.

Was haben eigentlich Ameisen jetzt mit meinem Glauben zu tun? Eigentlich nichts. Aber wenn ich so bedenke, welche Probleme, Hindernisse, Zweifel und Anfragen von außen an mir und meinem Christsein herumknabbern und mir lästig sind, wird mir klar, dass nur das helfen kann, mein Christsein zum Blühen zu bringen. Es bringt nichts, alles Störende, scheinbar Glaubens- und Kirchenfeindliche, vermeintlich Lästige zu meiden oder mein Christsein in einem chemisch reinen Umfeld, also innerkirchlich, zu leben zu versuchen. Dann kommt alles bis zur Knospe. Aber es geht nicht auf, kann nicht blühen und später Früchte bringen. Also auch heute wieder mein Auftrag: raus ins Ameisengetümmel des realen Lebens und mich und meinen Glauben an Gott und Jesus Christus frei zu entfalten und zum Blühen zu bringen, dass er Früchte tragen kann.

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