Ein Interview mit Pfarrer Stefan Wagner (St. Clemens-Mauritius Mülheim)

Köln-Mülheim verfolgt NSU-Prozess genau

Im NSU-Prozess sagen in diesen Tagen die Opfer des Anschlags in der Kölner Keupstraße aus. Die Anwohner der Straße in Köln-Mülheim, darunter auch Pfarrer Stefan Wagner, verfolgen die Berichterstattung darüber genau. Wagner hofft, dass am Ende des Prozesses die Opfer Trost finden und den Strafverfolgungsbehörden in Deutschland wieder vertrauen. Die Ermittlungen liefen lange in die falsche Richtung. Die Polizei vermutete eher einen kriminellen als rechtsextremen Hintergrund. Opfer des Anschlafs wurden verdächtigt.
Bei dem Anschlag am 9. Juni 2004 in der Keupstraße waren 22 Menschen verletzt worden. Der mit mindestens 702 Zimmermannsnägeln bestückte Sprengsatz war vor einem türkischen Friseursalon explodiert. Der Anschlag wird inzwischen - neben zehn Morden - dem "Nationalsozialistischen Untergrund" angelastet. Die mutmaßlichen NSU-Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt sollen die Bombe, verpackt auf einem Fahrrad, deponiert haben. Beate Zschäpe, einzige Überlebende des NSU-Trios, steht als Mittäterin vor Gericht.