Kirchenrätsel: Auflösung 6

Das Schließen eines Weihrauchfasses

Das Weihrauchfass ist ein, aus zwei Teilen bestehendes Gefäß, das an einer Kettenkonstruktion hängt. In den unteren Teil des Weihrauchfasses wird ein glühendes Stück Kohle gelegt, auf dem dann der Weihrauch, also das aromatisch duftende körnige Harz, verbrennt. 
Weihrauch hat seinen Ursprung schon im Zeremoniell im alten Ägypten oder auch bei den Römern: Bei kultischen Zwecken oder als desinfizierendes und entzündungshemmendes Räuchermittel wurde es damals eingesetzt. In der Spätantike fand der Weihrauch seinen Weg dann in die Liturgie im Christentum. Dort wird er heute zur Beweihräucherung des Altars, der eucharistischen Gaben oder auch der Gläubigen im Gottesdienst eingesetzt. 
Dann wird das Weihrauchfass auf mindestens Brusthöhe gehoben und die mehrteilige Kette in der unteren Hälfte mit der anderen Hand gefasst, um das Fass nach vorn zu schwenken. Im Regelfall wird mit drei Doppelzügen inzensiert, also mit dem Fass geschwenkt.
Übrigens: Manche Weihrauchfässer sind so groß, dass sie in der Kirche oder an einem Gestell fest installiert werden müssen. Durch Ziehen an einer Kette kann man diese Fässer dann weit in die Kirche schwingen lassen. Eines der bekanntesten Beispiele für Weihrauchfässer derartiger Größe ist der Botafumeiro in der Kathedrale von Santiago de Compostela in Spanien.