Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Jesus vertraut Maria die Kirche an

Heute ist der Gedenktag Unserer Lieben Frau von Fatima. Er erinnert an die Erscheinungen der Gottesmutter Maria 1917 vor den drei Hirtenkindern in Portugal und ihre Bitte, den Rosenkranz zu beten, sich zu Gott zu bekehren und auch für die Bekehrung Russlands zu beten.

Die Mutter eines der Kinder hat angegeben, ihnen immer viel von den Erscheinungen von La Salette erzählt zu haben. Und so könnte man denken, dass die Kinder die Erscheinungen nachgespielt haben.

Wie das bei diesen und anderen Ereignissen, die wir nicht erklären können, ist, gibt es viele Spekulationen und wissenschaftliche Versuche, um begreifen zu können, was nicht zu begreifen ist.

Den Rosenkranz zu beten, war den Kindern damals völlig normal und dass die schöne Frau sie darum bat, das zu tun, war ihnen daher kein besonders schwerer Auftrag. Noch einige Monate, immer an einem 13. hierhin zu kommen, war ihnen Bitte genug, denn sie haben dort ohnehin immer die Schafe gehütet.

Erst als dann im Oktober mehr als 70.000 Menschen dabei waren und das sogenannte Sonnenwunder erlebt haben, wird die Sache überregional bekannt und Menschen strömen dorthin, um teilzuhaben an der Wunderkraft dieser Frau.

Im Evangelium nach Johannes für diesen Gedenktag steht der eigentliche Grund, warum die Menschen seit jeher Maria, die Mutter Jesu verehren. Da heißt es:

"Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala. Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn! Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich."

Jesus hat seine Mutter dem Johannes anvertraut, damit er sich um sie kümmern würde nach seinem eigenen Tod. Und seiner Mutter hat er Johannes, und damit alle, die ihm, dem liebenden Jünger in Jesu Nachfolge nacheifern würden, anvertraut. Also der ganzen zukünftigen Kirche.

Das ist mir der eigentliche, gute und einleuchtende Grund der Liebe und Verehrung der Gottesmutter. Jesus selbst vertraut sie der Kirche an und die Kirche ihr.

Und damit kommt der mütterliche Dienst der Kirche, der Mitleidende, der Mitfreuende, der Fürsorgende, der Trauernde und der Betende zum Vorschein und sollte wieder deutlicher werden.

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