Sklaverei

Menschenhandel Sklaverei Skulptur Petersplatz Vatikan Rom / © Stefano Carofei (KNA)
Menschenhandel Sklaverei Skulptur Petersplatz Vatikan Rom / © Stefano Carofei ( KNA )

 

Bis ins Altertum reicht die Praxis der Sklaverei zurück. Selbst berühmte griechische Philosophen sahen in dem Handel mit Menschen nichts Verwerfliches. Bei den Römern durfte der Sklavenhalter über Leben und Tod des erworbenen Menschen entscheiden. 1444 wurden in Lagos erstmals Schwarze öffentlich zum Verkauf angeboten. Portugal etablierte 1482 einen Umschlagplatz für Sklaven an der Goldküste, dem heutigen Ghana. 1510 trafen die ersten Schwarzen in den spanischen Kolonien von Südamerika ein. Acht Jahre später legte das erste Sklavenschiff in Nordamerika an.

Während die damals unabhängige Republik Vermont im Nordosten Amerikas bereits 1777 gegen den Besitz von Menschen aus Afrika vorging, ließen sich andere Staaten weit mehr Zeit. Kuba hob den Handel erst 1886 offiziell auf, Brasilien zwei Jahre später. Die Vollversammlung der Vereinten Nationen verabschiedete die "Universal Declaration of Human Right" 1948 als eine der ersten Amtshandlungen. Darin steht schwarz auf weiß: "Kein Mensch darf als Sklave oder Leibeigener gehalten werden; Sklaverei und der Sklavenhandel sind in jedweder Form verboten".

Moderne Formen der Sklaverei wie Kinderarbeit ohne Lohn, Schuldknechtschaft und Sexhandel mit Frauen sind zwar 1956 per Konvention unter Strafe gestellt worden, florierten aber nichtsdestotrotz in weiten Teilen der Welt. Die Betroffenen, Kinder und Jugendliche, Frauen und Schuldner, sind dem Willen ihres "Besitzers" unterworfen, wie einst die Schwarzen auf den Zuckerrohrplantagen in der Karibik und den Baumwollfeldern im Mississippidelta, prangert die Vereinten Nationen an. (dpa)

Sklaverei gibt es bis heute als Zwangsarbeit von Erwachsenen und Kindern im Bergbau, in der Landwirtschaft oder im Haushalt. Sie ist oft mit sexueller Ausbeutung verbunden.

Laut Internationaler Arbeitsorganisation ILO leben 21 Millionen Menschen unter Missachtung ihrer Grundrechte in Sklaverei, Hilfsorganisationen schätzen die Zahl auf 35 Millionen.

Die meisten Sklaven in Indien und China

Laut Global Slavery Index gibt es nach absoluten Zahlen die meisten Sklaven in Indien und China. Mauretanien, Usbekistan, Haiti und Katar sind die Länder, in den Sklaverei am weitesten verbreitet ist.

Die Vereinten Nationen machten 2002 den 2. Dezember zum Tag für die Abschaffung der Sklaverei.