Die Katastrophe als Dauerzustand? - Haiti drei Jahre nach dem Erdbeben

Der 12. Januar 2010 war für Haiti eine Katastrophe. Ein Erdbeben der Stärke 7,0 erschütterte den Karibikstaat - und stürzte das ärmste Land der westlichen Hemisphäre noch tiefer ins Elend, über 200.000 Menschen wurden damals getötet. Betroffen schaute die Welt damals auf das Jahrzehnte lang vergessene Land: Journalisten und Kamerateams fielen plötzlich ein. Haiti soll nie mehr in Vergessenheit geraten, hieß es damals. Spenden aus aller Welt gingen ein, Hilfsorganisationen bevölkerten überstürzt das kleine Land und buhlten um repräsentative Projekte. Drei Jahre sind seither vergangen, doch der Wiederaufbau kommt nur schleppend voran. Die Kamerateams sind abgezogen, vielen Hilfsorganisationen ist das Geld ausgegangen, immer noch leben viele halbe Million Haitianer leben Menschen in Zelten, die Hauptstadt Port-au-Prince gleicht einem Trümmerfeld. Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen wurden mehrere tausend Frauen in den Notunterkünften Opfer sexueller Gewalt. Was ist von den Versprechen für Haiti übrig geblieben? Wie ist die Situation heute und welche Rolle spielt die Haitianische Kirche beim Wiederaufbau des Landes und seiner Strukturen?

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