Sorge um Religionsfreiheit in China

"Offenkundiger Rückschritt"

Die deutschen Bischöfe sorgen sich um die Lage der Christen in China. China hat laut Medienberichten mehrere katholische Bischöfe zur Versammlung der "patriotischen" Kirche gezwungen, die vom Vatikan nicht anerkannt wird. Dies sei ein "offenkundiger Rückschritt", sagte Bischof Ackermann und rief die chinesische Regierung zur Religionsfreiheit auf.

 (DR)

Zu den aktuellen Vorkommnissen in der Volksrepublik China erklärt Bischof  Dr. Stephan Ackermann (Trier), Vorsitzender der Deutschen Kommission Justitia et Pax:



"Medienberichten zufolge haben die Behörden in der Volksrepublik China mehrere katholische Bischöfe in erheblichem Maße unter Druck gesetzt, um deren Anwesenheit bei der derzeit stattfindenden Vollversammlung der ,Patriotischen Vereinigung" zu erzwingen. Die katholische Kirche in Deutschland ist nachdrücklich besorgt angesichts dieses eindeutigen Verstoßes gegen die Religionsfreiheit und gegen das Selbstbestimmungsrecht der Kirche. Viele Entwicklungen der letzten Jahre haben die Hoffnung auf größere Freiheit der Gläubigen und weniger staatliche Kontrolle der Kirche in China genährt. In einem Raum wachsender Freiheit hat die Kirche ihrerseits immer deutlicher zeigen können, dass das Christentum auch in China wesentliche Impulse in das geistige und gesellschaftliche Leben einzubringen vermag. Umso bedenklicher erscheint uns der offenkundige Rückschritt, der in den jüngsten Maßnahmen zum Ausdruck kommt. Die deutschen Bischöfe versichern die Mitbrüder in China und alle Christen ihrer tief empfundenen Verbundenheit und Solidarität. Von den politisch Verantwortlichen in der Volksrepublik erwarten wir, dass die in der chinesischen Verfassung verankerte Religionsfreiheit nicht nur auf dem Papier steht, sondern in der Praxis konsequent beachtet wird."