Pontifikalamt mit Weihbischof Heiner Koch - Predigt hier nachhören

Gottesdienst am Pfingstmontag aus dem Kölner Dom

domradio übertrug am Pfingstmontag das Pontifikalamt mit Weihbischof Heiner Koch aus dem Hohen Dom zu Köln. Der Mädchenchor am Kölner Dom sang unter der Leitung von Domkantor Oliver Sperling die "Missa Sancti Aloysii" von Johann Michael Haydn. Begleitet wurde der Chor von Mitgliedern des Gürzenich-Orchesters. Die Orgel spielte der stellvertretende Domorganist Ulrich Brüggemann. Die Predigt des Weihbischofs können Sie hier nachhören und -sehen.

 (DR)

Das Pfingstfest lädt uns jedes Jahr ein, das Wirken des Geistes in der Geschichte Israels und der Kirche - und darüber hinaus - zu bedenken. Das lässt uns wieder aufmerksam werden auf das Wirken von Gottes Geistkraft in uns selbst.

Erste Lesung
Paulus trifft auf Menschen, die auch den Weg der Umkehr und der Suche nach dem Reich Gottes gehen, die aber manches anders machen, als es bei den Christus-Anhängern üblich ist. Denn sie glauben aufgrund der Predigt Johannes des Täufers und bekennen, von einem Heiligen Geist nie gehört zu haben. Das ist für Paulus kein Grund sie abzulehnen und zu meinen sie gehörten nicht zur Kirche. Der Apostel betont nicht das Trennende - im Gegenteil: Er sieht das Gemeinsame, die Möglichkeiten, die aufeinander zu führen. Paulus versichert ihnen, dass Johannes selbst, dessen Taufe sie empfangen haben, auf den Glauben und die Taufe auf den Namen Jesu zuführe. So müssen sie sich nicht von ihren inneren Überzeugungen abwenden, die ja dem Glauben nicht widersprechen. Sie können annehmen, dass zu Gott umzukehren und den Geist zu empfangen einfach zusammengehören.

Zweite Lesung
Wenn der Geist in uns wirkt, macht er uns zu Kindern Gottes. Damit sind nicht unmündige Kinder im Gegensatz zu Erwachsenen gemeint. Paulus spricht hier vielmehr vom Unterschied zwischen Kindern und Sklaven. Beide sind rechtlich dem Hausherrn unterstellt. Aber Sklaven müssen ihrem Herrn blind gehorchen, ihre Meinung ist nicht gefragt. Wir jedoch werden von Gott, wie - erwachsene - Kinder von ihrem Vater, in unserer Freiheit ernst genommen. Kind ist hier ein Würdetitel. Gottes Geist in uns verpflichtet uns, im Glauben zu reifen, Verantwortung in der Welt zu übernehmen. Das kann auch zur Folge haben, dass wir am Widerstand und an den Leiden Christi teilhaben.

Evangelium
Jesus ist im Gespräch mit dem frommen Schriftgelehrten Nikodemus, einem Mitglied des Hohen Rats. Dieser ist nachts heimlich zu ihm gekommen, um Näheres zu erfahren. Jesus hat ihm, dem „Lehrer Israels", eröffnet, dass er ganz neu anfangen, quasi neu geboren werden müsse. Aber Nikodemus hat es nicht verstanden. Jesus sagt ihm nun, wozu er gesandt ist: Die Welt, d.h. die Menschheit in ihren bösen Seiten, droht sich selbst zu richten, zugrunde zu richten, und so zu vernichten. Das Gericht erscheint hier nicht als ein von Gott geplantes und herbeigeführtes Geschehen, sondern als etwas, das von selbst als natürliche Folge des Bösen eintritt. Davor will Gott die Menschen retten. Dazu hat er seinen Sohn gesandt. Wer an ihn glaubt, wer die eigene Schuld einsieht und sein Vertrauen ganz auf Gottes Erbarmen setzt, wird gerettet.