Papst warnt bei Mittagsgebet vor falschem Freiheitsbegriff

"Aus freien Stücken zum Diener machen"

Papst Benedikt XVI. hat vor einem falschen Freiheitsbegriff gewandt. Nach christlichem Verständnis bedeute Freiheit Nachfolge Christi und Einsatz für die anderen, nicht aber das Streben nach Vorherrschaft über die Mitmenschen, sagte er am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz.

 (DR)

Benedikt verwies auf das Zeugnis von Frauen und Männern, die in Gefängniszellen und unter Androhung der Folter Freiheit demonstriert hätten.

Nicht der sei frei, der sich aus Angst alle Möglichkeiten offen halte, sondern der, der sich entschlossen für andere einsetze, so der Papst. Letztlich mache die Wahrheit frei. "Wer sich für die Wahrheit einsetzt, wird nie Sklave von irgendeiner Macht, sondern weiß sich stets aus freien Stücken zum Diener seiner Mitmenschen zu machen", so Benedikt XVI.

Den Pilgern in deutscher Sprache sagte der Papst: "Von Herzen grüße ich alle deutschsprachigen Pilger und Besucher hier auf dem Petersplatz, insbesondere die Mitglieder der Hochschulverbindung Amelungia Wien, die heuer ihr 100jähriges Jubiläum feiert. Durch die Taufe sind wir Kinder Gottes und gehören wir Christus an. Jeder Tag verlangt von uns neu, unser Taufversprechen zu bekräftigen, ja zu sagen zu Jesus Christus und ihm mit ganzem Herzen nachzufolgen. Dies wollen wir mit Entschiedenheit tun, so wie es der Herr im Evangelium verlangt: ohne Halbheit und ohne zurückzublicken. Der Heilige Geist helfe euch dabei und stärke euch allezeit."