Papst bremst Handreichung der Bischöfe zu Kommunionempfang

 (DR)

Der Vatikan lehnt die von den deutschen Bischöfen mehrheitlich beschlossene Handreichung zum Kommunionempfang von nicht-katholischen Ehepartnern in ihrer bisherigen Form ab. Das Dokument werfe eine Reihe von ungelösten Problemen von erheblicher Tragweite auf, heißt es in einem Brief von Erzbischof Luis Ladaria an den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx. Wörtlich schreibt der Präfekt der Glaubenskongregation, Papst Franziskus sei zu dem Schluss gekommen, "dass das Dokument noch nicht zur Veröffentlichung reif ist".

Die Frage, ob nicht-katholische Ehepartner die Kommunion empfangen könnten, betreffe die Kirche als Ganzes, und habe Auswirkungen auf die ökumenischen Beziehungen zu anderen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften, heißt es in Ladarias Schreiben.

Weiter verweist der Präfekt der Glaubenskongregation auf die entsprechenden Regelungen des Kirchenrechts. Dort heißt es in Canon 844, dass die Sakramente nur Katholiken gespendet werden dürfen. Eine Ausnahme gestattet das Kirchenrecht lediglich bei Todesgefahr oder einer anderen "schweren Notlage". Ein Urteil darüber obliege letztlich dem Ortsbischof. Die zuständigen Vatikanbehörden seien beauftragt, diese und andere offenen Fragen demnächst auf Ebene der katholischen Weltkirche zu klären, so Ladaria. Er betonte, das Thema berühre den Glauben der Kirche und habe Bedeutung für die Universalkirche. (kna/Stand 04.06.2018)