Legionäre Christi nennen Zahl der eigenen Missbrauchstäter

Zwei Prozent aller Mitglieder

Die Legionäre Christi haben einen Bericht zu Missbrauchsfällen in den eigenen Reihen abgegeben. Seit Anfang der 2000er Jahre schwerer Missbrauch durch den Gründer bekannt geworden war, durchlebt der Orden einen Erneuerungsprozess.

Die "Legionäre Christi": katholischer Orden (lc)
Die "Legionäre Christi": katholischer Orden / ( lc )

Dem am Montag in Rom veröffentlichten Bericht zufolge beläuft sich die Gesamtzahl der Priester der Gemeinschaft, von denen bekannt ist, sexuellen Missbrauch begangen zu haben, auf 27 Personen. Dies entspricht zwei Prozent der 1.380 Mitglieder, die in der Geschichte der Kongregation zum Priester geweiht wurden.

Umfassende Untersuchung der Gemeinschaft

Die Legionäre zählen nach eigenen Angaben derzeit knapp 1.500 Mitglieder in 21 Ländern. Anfang der 2000er Jahre waren schwere Fälle sexuellen und psychologisch-geistlichen Missbrauchs durch den Gründer der Legionäre, den mexikanischen Priesters Marcial Maciel (1920-2008), bekannt geworden.

Dies hatte eine schwere Krise des Ordens und einen mehrjährigen Erneuerungsprozess zur Folge. Angesichts von Mängeln in den inneren Leitungsstrukturen verfügte Papst Benedikt XVI. 2010 eine umfassende Untersuchung der Gemeinschaft und durchgreifende Reformen.

Prävention und Entschädigung für Opfer

In der Folgezeit wurden auch Fälle von Missbrauch durch weitere Ordensmitglieder bekannt; diese sind in den Berichten von 2019 und 2020 dokumentiert. Zudem informiert der jetzt vorgelegte Bericht über Entschädigungsmaßnahmen für Opfer sowie Präventionsmaßnahmen im Bereich der Gemeinschaft.

Erstellt wurde der Report in Kooperation mit der Organisation Eshma, der Betroffene von Missbrauch und professionelle Experten angehören. 

 

Quelle:
KNA