Bischof Gerber gegen "One-Man-Show" bei Glaubensverkündigung

"Kultur des Miteinanders" fördern

Bischof Michael Gerber wirbt für ein stärkeres Zusammenwirken von Priestern und katholischen Laien bei der Verkündigung des christlichen Glaubens. Wichtig sei in Gemeinden eine "Kultur des Miteinanders", die Kreativität fördere.

Bischof Michael Gerber / © Angelika Zinzow (KNA)
Bischof Michael Gerber / © Angelika Zinzow ( KNA )

Der Fuldaer Bischof sagte, im Neuen Testament der Bibel finde die Verkündigung des Glaubens und das "Hineingehen in andere Milieus" immer in einer verbindlichen Gemeinschaft von Menschen statt, die missionarisch unterwegs seien.

"Das ist ja keine One-Man-Show des Apostels Paulus oder von anderen Aposteln", sagte Gerber bei einem Online-Akademieabend des Bonifatiushauses der Diözese Fulda am Mittwochabend.

Wenn in der Corona-Krise in Kirchengemeinden Menschen aktiv geworden seien, habe dies immer etwas damit zu tun gehabt, ob dort Laien und Priester schon vor Corona miteinander unterwegs gewesen seien.

Ökumene wegen Corona wichtiger geworden

Zudem ist aus Gerbers Sicht die Zusammenarbeit von katholischer und evangelischer Kirche durch die Corona-Krise wichtiger geworden. Bei einem Gespräch mit der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) von Hessen und Rheinhessen sagte Gerber am Donnerstag in Fulda, geplant seien "weitere Kooperationen und gemeinsame Akzente - auch mit Blick auf den bevorstehenden Advent und das Weihnachtsfest".

Wegen der Pandemie hätten viele Zukunftssorgen oder seien einsam. Katholische und evangelische Christen stünden vor "gemeinsamen Herausforderungen". In den nächsten Wochen würden mit Caritas und Diakonie Ökumene-Aktionen zu Advent und Weihnachten erarbeitet, kündigte der Bischof an.

Gerber hatte bereits inmitten der Corona-Krise mit der Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Beate Hofmann, ganzseitige Anzeigen in Tageszeitungen geschaltet. Darin hatten sie die Leser dazu aufgerufen, digitale und telefonische Kontaktmöglichkeiten zu nutzen, "vor allem zu den Menschen, die allein sind oder unter Quarantäne stehen". In dem Aufruf hieß es: "Corona ist ein Anlass, Nächstenliebe ganz praktisch zu gestalten."

 

Quelle:
KNA