Klimaschützer beklagen "leere Versprechen" der G7-Staaten

 (DR)

Klimaschützer sind enttäuscht über die Pläne der reichen Industrienationen (G7) im Kampf gegen die Erderwärmung. Ohne zeitliche Vorgaben seien diese "nur leere Versprechen", sagte Catherine Pettengell vom Climate Action Network am Sonntag auf dem G7-Gipfel im englischen Carbis Bay. "Die G7-Staats- und Regierungschefs lassen ihren Worten immer noch keine Taten folgen." Investitionen in Kohle müssten sofort enden. Auch müssten die G7-Staaten die schon früher gegebene und diesmal wieder nur bekräftigte Zusage einhalten, den Entwicklungsländern jährlich 100 Milliarden US-Dollar zur Verfügung stellen zu wollen. Damit sollen ärmere Staaten ihren Klimaschutz ausbauen und sich widerstandsfähiger gegen Auswirkungen wie Wetterextreme machen. Die Klimahilfen erreichen laut Oxfam bisher nur 39 Milliarden US-Dollar, wovon Deutschland 6,8 Milliarden Euro (2019) beisteuerte.

Mit Blick auf die UN-Klimakonferenz im November in Glasgow hatte die britische Regierung hingegen begrüßt, dass alle G7-Staaten ein Bekenntnis zur Klimaneutralität bis spätestens 2050 abgelegt hätten. Das bedeutet, dass kein Kohlendioxid ausgestoßen wird oder die CO2-Emissionen vollständig kompensiert werden. Das Pariser Klimaabkommen will die Erderwärmung auf 1,5 Grad begrenzen. Doch schon jetzt hat sich die Erde um rund 1,2 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit erhitzt. Die fatalen Folgen: Je nach Region gibt es mehr Hitzewellen und Dürren sowie starken Regen, Stürme, Unwetter und Überschwemmungen. Zu den G7-Staaten gehören neben Großbritannien und den USA auch Deutschland, Frankreich, Italien, Japan und Kanada. Auch EU-Vertreter nehmen an dem Treffen in Cornwall teil. (dpa)