Kardinal Marx will Kirche als Sakrament der Gemeinschaft

"Brauchen keinen religiösen Fundamentalismus"

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat bedauert, dass Religionen "oft Teil des Problems, weniger der Lösung" seien. Gerade Christen seien dazu aufgerufen, die Botschaft von "der Einheit der Menschheitsfamilie" in die Welt zu tragen.

Jugendliche mit Rosenkranz / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Jugendliche mit Rosenkranz / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Das sagte Marx am Sonntagabend bei einem Gottesdienst der Nationen im Münchner Liebfrauendom.

Kardinal Reinhard Marx predigt / © Julia Steinbrecht (KNA)
Kardinal Reinhard Marx predigt / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Dazu gehöre die Vorstellung, dass alle Menschen Kinder Gottes und Brüder und Schwestern seien, und dass keine Sprache, keine Nation besser sei als andere. "Wir brauchen keinen religiösen Fundamentalismus, sondern eine Kirche als Sakrament der Gemeinschaft", betonte er.

Solidarität mit dem ukrainischen Volk

Der Kardinal bekundete Solidarität mit dem ukrainischen Volk und verurteilte den Angriffskrieg Russlands. Bei dem Gottesdienst wurden Spenden für ukrainische Kriegsopfer gesammelt und dem ukrainischen Exarchen Bischof Bohdan Dzyurakh übergeben.

Symbolbild Solidarität mit der Ukraine / © BooFamily (shutterstock)
Symbolbild Solidarität mit der Ukraine / © BooFamily ( shutterstock )

Marx erinnerte daran, dass jahrhundertelang gestritten worden sei, welche Kirche die wahre sei. Dabei sei ein Bekenntnis nichts wert, "das nicht ratifiziert ist durch die Liebe zu den Armen, zu den Kranken, durch die Hinwendung zu den Menschen".

Gottesdienst im Rahmen der Interkulturellen Woche

Der Gottesdienst der Nationen findet anlässlich der Interkulturellen Woche statt, die dieses Jahr unter dem Motto "#offen geht" steht. Die Interkulturelle Woche ist eine Initiative katholischer, evangelischer und griechisch-orthodoxer Christen.

Dazu gibt es laut Mitteilung in rund 500 Städten und Gemeinden Veranstaltungen, die von Kirchen, Kommunen, Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften, Integrationsbeiräten und Migrantenorganisationen mitgetragen werden.

Interkulturelle Woche 2022

#offengeht lautet das Motto der Interkulturellen Woche (IKW) für 2022. Die bundesweit jährlich stattfindende IKW ist eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. Sie findet seit 1975 Ende September statt und wird von Kirchen, Kommunen, Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften, Integrationsbeiräten und -beauftragten, Migrantenorganisationen, Religionsgemeinschaften und Initiativgruppen unterstützt und mitgetragen. In mehr als 500 Städten und Gemeinden finden vom 25.

An einem Strang ziehen / © CJMM (Pixabay)
An einem Strang ziehen / © CJMM ( Pixabay )
Quelle:
KNA