Index menschlicher Entwicklung: Umweltschutz ist entscheidend

 (DR)

Die Menschheit muss laut einem Bericht der Vereinten Nationen in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung neue Wege einschlagen. Kein Land habe bislang eine hohe Stufe der menschlichen Entwicklung erreicht, ohne die Umwelt zu belasten, teilte das Entwicklungsprogramm UNDP bei der Vorstellung des Index der menschlichen Entwicklung in New York mit.

Demnach leben die Menschen in Norwegen am besten. Es folgen Irland, die Schweiz, die chinesische Sonderverwaltungszone Hongkong und Island. Deutschland rangiert auf Platz sechs, die Supermacht USA auf Platz 17. Insgesamt wurden 189 Länder und Territorien bewertet. Indikatoren sind unter anderen die durchschnittliche Lebenserwartung, die mittlere Dauer des Schulbesuchs, Geschlechtergerechtigkeit und das Bruttonationaleinkommen. Neu aufgenommen wurden in diesem Jahr der Ausstoß von klimaschädlichem Kohlenstoffdioxid und der materielle Verbrauch der Länder.

Durch den massiven Verbrauch fossiler Brennstoffe wie Kohle und Öl sei erheblicher Schaden entstanden, heißt es in dem Index. Der Klimawandel mit seinen verheerenden Folgen sei der Preis, den die Menschheit zu zahlen habe. Ökonomische Fortschritte dürften künftig nicht mehr zulasten der Umwelt gehen. Die Forscher verweisen unter anderem auf eine gestiegene Zahl verheerender Stürme und Feuersbrünste wie in Australien, Brasilien und an der US-Westküste.

Zudem warnen die Forscher vor den Folgen der Covid-19-Pandemie für die globale Entwicklung. Es sei davon auszugehen, dass bereits jetzt rund 100 Millionen Menschen wegen der Corona-Auswirkungen in extreme Armut gefallen seien. Hinzu kämen negative politische Entwicklungen wie der Abbau demokratischer Prozesse und eine Verhärtung autoritärer Machtstrukturen. (KNA / 15.12.20)