Fadhil al-Azzawis Roman "Der Letzte der Engel"

Mit dem Humor der Verzweiflung

Der irakische Exil-Autor Fadhil al-Azzawi beschwört märchenhafte Welten mit apokalyptischen Visionen im friedlichen Kirkuk der 50er Jahre. 

 (DR)

Fadhar al-Azzawi ist einer der bekanntesten Autoren der arabischen Welt. In seinem Roman "Der Letzte der Engel" lässt er ein lebendiges Bild des Alltags im irakischen Kirkuk der 50er Jahre aufleben. Araber, Turkmenen, Christen und Juden leben ihre Vorurteile friedlich. Mythologisch inspirierter Aberglaube trifft auf religiöse Traditionen. Drei Engel aus einem Zauberkästchen stehen für Illusionen und politische Verblendung. Nur die Wahrheit, so die Botschaft von Fadhar al-Azzawi, zählt und macht frei. Erschreckend aktuell sind seine apokalyptischen Kriegsvisionen mit Blick auf den IS-Terror im Irak. Für ihn sind die IS-Kämpfer und ihr angestrebter Kalifat ein achronistischer Witz ohne Zukunft.