Morgenimpuls von Schwester Katharina

Ein neuer Stern geht strahlend auf!

Schwester Katharina freut sich über den Schnee, der am gestrigen Tag vom Himmel herunter fiel. Der Schnee macht alles klar, hell und weiß, weshalb sie an die zweite Strophe des Adventshymnus denkt, in welchem die gleiche Botschaft steckt.

Symbolbild: Ein Heller Stern am Himmel / © RealCG Animation Studio (shutterstock)
Symbolbild: Ein Heller Stern am Himmel / © RealCG Animation Studio ( shutterstock )

Gestern hat es hier im Sauerland stundenlang wunderbar geschneit. Die Welt sah so verzaubert aus und das strahlende Weiß überdeckt dann all das Graue und Schwarze und die kahlen Bäume und die nackten Sträucher. Und man sah an den Fenstern in unserem Altenheim überall Schwestern und andere Leute stehen, die völlig verzückt waren, weil alles so schön klar und hell und weiß ist.

Die zweite Strophe unseres Adventshymnus sagt das auch, aber nicht nur für eine schön verschneite, strahlend weiße Oberfläche. Es heißt nämlich:

Dies ist der Hoffnung lichte Zeit;

der Morgen kommt, der Tag bricht an:

Ein neuer Stern geht strahlend auf,

vor dessen Schein das Dunkel flieht.

Nach langen sorgenvollen Jahrhunderten hat das Volk Israel wieder Hoffnung geschöpft und hat der Verheißung, dass der Messias kommen wird, wieder mehr geglaubt und den Propheten mehr zugehört und da ruhig mehr gehofft. Als er dann gekommen ist, dieser Messias, war es schwierig, weil es zum einen so schwer zu erkennen war. Wer vermutet schon, dass der verheißene neue Stern, der strahlend aufgeht, als Säugling in die Welt kommt, der Muttermilch braucht und in Windeln macht? Und 30 Jahre später, als der Messias sich mit seinen Jüngern dem Volk gestellt hat, war es wieder schwierig, weil die Menschen sich unter dem Messias den vorgestellt haben, der sie mit Macht und Herrlichkeit von den Römern befreit und eine neue Herrschaft Israels aufrichtet.

Und wir Heutigen? Wir glauben und hoffen, dass Jesus, wie er es verkündet hat, in Macht und Herrlichkeit wiederkommt. Aber wir sind auch ziemlich unsicher, weil es schon zwei Jahrtausende her ist mit dieser Verheißung und wir mit den Sorgen und Nöten unserer Zeit beschäftigt sind. Aber da hinein gilt genau Gottes Zusage, dass er kommen wird und schon gekommen ist. Und dann bei uns bleiben wird in allen Höhen und Tiefen unseres Lebens und dieser Welt. Weil dies ist der Hoffnung lichte Zeit; der Morgen kommt, der Tag bricht an: Ein neuer Stern geht strahlend auf, vor dessen Schein das Dunkel flieht.


Quelle:
DR