Conte tritt zurück und rügt Salvinis religiöse Darstellung

Religiöse Symbole neben politischen Slogans

Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte hat im Senat mit Innenminister Matteo Salvini (Lega) "abgerechnet". Unter anderem kritisierte Conte den Politiker für dessen Umgang mit religiösen Symbolen.

Giuseppe Conte / © Roberto Monaldo (dpa)
Giuseppe Conte / © Roberto Monaldo ( dpa )

"Wer politisch verantwortliche Aufgaben hat, sollte es vermeiden, religiöse Symbole neben politische Slogans zu stellen", so Conte. Salvinis "Episoden" könnten die Gefühle der Gläubigen verletzen und riskierten, "das Prinzip der Laizität als Basis des modernen Staats zu verdunkeln", sagte Conte.

Salvini ist etwa dafür bekannt, bei politischen Kundgebungen einen Rosenkranz zu zeigen und zu küssen. Auch während der Rede Contes küsste der Lega-Chef, der direkt neben dem Ministerpräsidenten saß, wiederholt einen Rosenkranz. Zum Ende seiner Regierungserklärung kündigte Conte an, im Anschluss Staatspräsident Sergio Mattarella seinen Rücktritt anzubieten. Zur Lösung der aktuellen Regierungskrise gibt es mehrere Optionen.

Mattarella könnte Contes Rücktritt ablehnen und diesen mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragen. Salvini hingegen hofft auf möglichst baldige Neuwahlen, die ihn an die Spitze einer neuen Regierung bringen könnten. Contes Kritik zur Verknüpfung von Religion und Politik konterte Salvini mit dem Satz: "Die Italiener wählen nicht aufgrund eines Rosenkranzes, sondern mit Verstand und Herz." (dpa / 20.8.19)