Bundesregierung gedenkt der Hitler-Attentäter vom 20. Juli 1944

 (DR)

Mit einer Gedenkstunde hat die Bundesregierung am Freitag in Berlin an das gescheiterte Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944 erinnert. Der amtierende Bundesratspräsident, Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD), sagte in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand im Bendlerblock, der Wille zur Freiheit sei für die Männer um den Wehrmachtsoberst Claus Graf Schenk von Stauffenberg eines der Motive für ihr Attentat gewesen. "Wir stehen heute hier voller Ehrfurcht vor der Tat dieser Männer", sagte Müller.

Dies geschehe in dem Wissen, dass Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Freiheit nicht selbstverständlich seien, dass sie in der deutschen Geschichte mehrfach erkämpft werden mussten. Die Widerständler des 20. Juli 1944 wollten sich nicht abfinden mit dem Ende der Menschlichkeit in Deutschland, sagte Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD). "Heute wissen wir: Der Aufstand der Anständigen war nicht vergebens. Die Saat ist aufgegangen in unserem Grundgesetz, das die Würde des Menschen über alles andere stellt." Ihre Früchte seien die offene Gesellschaft und Deutschlands Ansehen in Europa und der Welt, sagte der SPD-Politiker.

An der Feierstunde nahmen zahlreiche Politiker und Vertreter des öffentlichen Lebens teil, unter anderem Bundestagsvizepräsident Thomas Oppermann (SPD), Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU), der Generalinspekteur der Bundeswehr, Eberhard Zorn, und Vertreter von Berliner Senat und Abgeordnetenhaus.

Der Vorsitzende der Stiftung 20. Juli 1944, Robert von Steinau-Steinrück, distanzierte sich im Namen der Familienangehörigen der Widerständler "aufs Schärfste" von der Vereinnahmung und Instrumentalisierung des deutschen Widerstandes durch Rechtspopulisten. "Das ist nichts anderes als Missbrauch", sagte Steinau-Steinrück. Deren Agieren und Sprache sei totalitär, "der Widerstand aber war gerade antitotalitär".

Am 20. Juli 1944 scheiterte das Attentat einer Gruppe um Stauffenberg auf Adolf Hitler. Er und vier Mitverschwörer wurden noch in der Nacht hingerichtet, weitere 140 Mitwisser traf es in den folgenden Tagen. (epd, 20.07.2018)