5.000 bei ökumenischem Gottesdienst im Kölner Dom

"Lebendig und kräftig und schärfer"

Rund 5.000 Menschen haben am Freitagabend im Kölner Dom an einem ökumenischen Gottesdienst teilgenommen. Zu der Feier hatte Kardinal Joachim Meisner die Gäste des evangelischen Kirchentags eingeladen. In seiner Begrüßung rief der Kölner Erzbischof die Teilnehmer auf, sich in der Gesellschaft entschieden für den Glauben einzusetzen. Der rheinische Präses Nikolaus Schneider beklagte in seiner Predigt die weltweiten Christenverfolgungen.

 (DR)

Der stimmungsvolle Gottesdienst in der überfüllten Kathedrale war einer der ökumenischen Höhepunkte des fünftägigen Treffens in der Domstadt. Für die musikalische Untermalung sorgten Chöre und Bläserensembles. Zu den Zelebranten gehörte auch Metropolit Augoustinos, das geistliche Oberhaupt der griechisch-orthodoxen Christen in Deutschland. Die Feier stand neben dem Kirchentagsmotto "Lebendig und kräftig und schärfer" unter dem Leitwort "Als Christen gemeinsam Profil zeigen".

Im Beisein des Kölner Kardinals Joachim Meisner hob der rheinische Präses Nikolaus Schneider in dem Gottesdienst die Gemeinsamkeiten der Konfessionen hervor. Das Wort Gottes werde verbreitet "durch alle Menschen, die Gott durch sein Wort in seinen Dienst nimmt". Nach den Worten von Schneider ist das Wachsen von Gottes Wort nicht nur durch Drohungen in Gefahr, sondern auch durch den Alltag und "Sachzwänge". Jedoch begegne Gottes Wort den Menschen jeden Tag neu.

Schneider bekräftigte im Dom auch die Forderung nach Religionsfreiheit. In manchen Teilen der Erde sei die Zugehörigkeit zu einer christlichen Kirche noch immer gesetzlich verboten, beklagte der evangelische Theologe.

"Nicht lieb Kind mit der Welt sein"
Kardinal Meisner äußerte den Wunsch, dass die Kirchentags-Besucher am Sonntag "Christus-geschärfter" nach Hause fahren, als sie zu dem protestantischen Laientreffen gekommen sind.
Meisner sagte, die Botschaft des Evangeliums habe sich nicht vor der Welt zu rechtfertigen, sondern umgekehrt. Die Kirche solle nicht "lieb Kind" mit der Welt sein, sondern das liebe Kind Gottes.